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Gewusst? - News






EU-US Privacy Shield
Was das EuGH-Urteil für Ihre Daten bedeutet
16.07.2020, Zeit online, von Lisa Hegemann
Der Europäische Gerichtshof hat entschieden, dass europäische Daten nicht ohne Prüfung in die USA übermittelt werden dürfen. Worum es genau geht – die wichtigsten Infos.
Wer personenbezogene Daten von Europa in die USA überträgt, muss künftig genau prüfen, ob der Datenschutz dort gewährleistet ist. Das hat der Europäische Gerichtshof entschieden. Er erklärte damit ein Abkommen zwischen der Europäischen Union und den USA, das den Vereinigten Staaten ein angemessenes Datenschutzniveau bescheinigte, für ungültig.
Worum geht es?
Um die Frage, ob Unternehmen personenbezogene Daten in die USA übermitteln dürfen. Schon vor sieben Jahren hatte sie der österreichische Datenschützer Max Schrems aufgeworfen:
Bei der irischen Datenbehörde legte er damals Beschwerde gegen Facebook ein, weil er verhindern wollte, dass die europäische Tochter des sozialen Netzwerks seine personenbezogenen Daten an den amerikanischen Mutterkonzern sendet.
Personenbezogene Daten sind zum Beispiel Informationen wie Name, Standort oder auch die IP-Adresse. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat nun im Sinne Schrems geurteilt, dass eine Übermittlung personenbezogener Daten in die USA "Eingriffe in die Grundrechte" ermögliche.  Mehr ...


GASMARKT
Mehr Angebot als Nachfrage – die LNG-Blase droht zu platzen
11.07.2020, Handelsblatt, Kathrin Witsch
Wegen der massiven Überversorgung stehen immer mehr Flüssigerdgas-Projekte vor dem Aus. In Europa steht LNG zudem in der Kritik von Umweltaktivisten.
Explosionsartiges Nachfragewachstum, Milliardeninvestitionen und politische Euphorie – Flüssigerdgas, auch LNG (Liquefied Natural Gas) genannt, galt lange als vielversprechender Zukunftsrohstoff. Und vor allem als „grünere“ Alternative zu Kohle und Öl.
Aber die Preise sind auf einem historischen Tief. Die weltweite Pandemie hat die Nachfrage einstürzen lassen, und die Kritik von Umweltschützern und aktivistischen Investoren wird größer. Mehr ...


„Kein Vasallenstaat der USA werden“
Streit mit USA um Gaspipeline Nord-Stream 2 droht zu eskalieren
02.07.2020, Tagesspiegel, HANS MONATH
US-Senatoren bereiten Sanktionen gegen die Fertigstellung der Ostseepipeline Nord-Stream 2 vor. Deutsche Politiker bringen Gegensanktionen der EU ins Spiel.
Carsten Schneider machte keine Anstalten, seine Empörung über die Sanktionsdrohungen des US-Kongresses gegen die Gaspipeline Nord-Stream 2 zu verbergen. Deutschland dürfe kein „Vasallenstaat“ der USA werden, warnte der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion dieser Tage. „Das ist Erpressung“, schimpfte der Politiker aus Thüringen und forderte, die EU müsse unter deutscher Präsidentschaft die Einmischung mit Gegensanktionen kontern.
Zu den Dauervorwürfen von US-Präsident Donald Trump gehört nicht nur die Klage, dass Deutschland der Nato in den vergangenen 25 Jahren in Wahrheit „eine Billion Dollar“ schulde. Vielmehr wirft Trump Berlin auch vor, Deutschland mache sich von russischem Gas abhängig, während es von den USA Schutz vor Russland erwarte.  Mehr ...


Loyale Unterstützer des US-Präsidenten
Entscheiden Deutsch-Amerikaner die Wahl für Trump?
23.06.2020, Tagesspiegel, von MALTE LEHMING
Rund 43 Millionen Menschen deutscher Abstammung leben in den USA. Vor vier Jahren stimmten sie mehrheitlich für Trump. Das hatte auch psychologische Gründe.
Also proklamierte Donald Trump, Anfang Oktober 2019: Der Fall der Berliner Mauer vor 30 Jahren sei ein „Triumph der Freiheit“ gewesen. Das Ereignis unterstreiche, wie sehr sich die USA und Deutschland für Rechtsstaat und Menschenrechte einsetzten.
„Unsere gemeinsamen Werte und historischen und kulturellen Bindungen stärken den ewigen Bund zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland. Diese Partnerschaft bildet das Fundament einer großen und hoffnungsvollen Zukunft für die Welt.“
Nanu? Es war derselbe Trump, der sonst keine Gelegenheit auslässt, über Deutschland herzuziehen. Über zu geringe Verteidigungsausgaben, die Ostseepipeline Nord Stream 2, Handelsdefizite, Flüchtlingspolitik, den Einfluss von Huawei.
Doch an diesem Tag war all das, wenn nicht vergessen, so doch verdrängt.  Mehr ...


Angst vor dem „Todesstoß“: Wie Trumps Pläne die Krise der Nato verschärfen
09.06.2020, Handelsblatt, von Mathias Brüggmann, Donata Riedel, Moritz Koch
Mit dem geplanten Truppenabzug aus Deutschland verstärkt US-Präsident Trump die Sorgen, dass die Nato seine Wiederwahl nicht überleben würde.
Berlin - Es gab keine Konsultationen, nicht mal eine Vorwarnung. Die Meldungen über einen bevorstehenden Truppenabzug aus Deutschland haben die Bundesregierung kalt erwischt. Sie habe davon aus der Presse erfahren, räumte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer am Montag ein.
Doch Zweifel an dem „Wall Street Journal“-Bericht, wonach die USA 9500 Soldaten aus Deutschland abziehen und ihre Militärpräsenz künftig aus 25.000 Männer und Frauen begrenzen wollen, gibt es in Berlin kaum.
Unionsfraktionsvize Johann Wadephul sagte dem Handelsblatt: „Es gibt seit Tagen kein Dementi, weder aus Washington noch aus Brüssel oder Berlin. Deshalb nehme ich das durchaus ernst.“
Funkstille in Krisenzeiten: Allein das zeigt, in welch beklagenswertem Zustand sich die transatlantischen Beziehungen befinden.  Mehr ...


MILLIARDEN-INVESTITIONEN
Europa stellt sich mit Impfstoffallianz gegen die USA
07.06.2020, Welt, von Anja Ettel
Die USA haben sich bei den führenden Pharmakonzernen bereits Millionen Dosen eines möglichen Corona-Impfstoffs gesichert. Jetzt verbünden sich mehrere europäische Staaten, um am Ende nicht leer auszugehen.
Bei der Suche nach einem Impfstoff gegen die Covid-19-Pandemie bringen sich die Industrienationen zunehmend in Stellung. Während sich die USA unter Präsident Donald Trump längst weitreichende Zusagen von einigen der größten Impfstoffhersteller gesichert haben, wollen Deutschland, Frankreich, Italien und die Niederlande jetzt so schnell wie möglich ihre Kräfte bündeln, um Europa ebenfalls den Zugang zu künftigen Impfstoffen zu sichern.
Geplant ist, künftig im Verbund mit den Herstellern zu verhandeln, um Impfstoffe für die gesamte EU bereitzustellen und Produktionskapazitäten in Europa zu erweitern. Mehr ...


Partys und Menschenmengen
Corona-Verstöße an Pfingsten - als wäre die Pandemie vorbei
02.06.2020, RP online, mja
Düsseldorf/Westerland/Berlin  - Das Pfingst-Wochenende hat bei bestem Wetter dafür gesorgt, dass die Menschen zuhauf ins Freie gingen. So weit so gut. Aber vielerorts wurden die Mindestabstände nicht eingehalten und gegen die Auflagen verstoßen.
Es machte den Anschein, als sei Corona irgendwie weg. Das lassen zumindest die Bilder aus Berlin und Düsseldorf zu, die am Pfingstwochenende veröffentlicht wurden. In Berlin trafen sich am Landwehrkanal 1500 Menschen zu einem Boot-Rave. Mindestabstände, Mundschutz – alles Fehlanzeige. Als ob nichts wäre, tummelten sich die Leute auf ihren Schlauchbooten, schipperten über den Kanal, bei strahlendem Sonnenschein. Mehr ...


GEWINNER UND VERLIERER
Diese Rechnung zeigt, wohin die Merkel-Macron-Milliarden fließen
25.05.2020, Welt, von Tobias Kaiser
Europa ringt um die Verteilung von 500 Milliarden Euro aus dem Corona-Fonds. Eine Analyse zeigt: Deutschland würde die Hauptlast tragen. Doch wenn sich die überraschenden Verlierer durchsetzen, könnte die Rechnung für die Bundesrepublik noch schlechter ausfallen.
Die Ankündigung von Angela Merkel und Emmanuel Macron ist ein großes Zeichen europäischer Solidarität. Die Bundeskanzlerin und der französische Präsident wollen, dass die EU sich an den Kapitalmärkten 500 Milliarden Euro leiht, um sie an die Länder zu verteilen, die von der Corona-Krise wirtschaftlich besonders stark betroffen sind. Wie so häufig, wenn es in der EU um viel Geld geht, ist die Ankündigung allerdings auch der Startschuss für einen harten Verteilungskampf.
Entscheidend dafür, wer von dem Fonds wie stark profitiert, wird sein, nach welchen Kriterien das Geld verteilt wird.  Mehr ...


BILDUNGSPOLITIK
Fernunterricht in der Coronakrise erreicht etliche Schüler nicht
15.05.2020, msn,
In der Coronakrise müssen viele Schüler in Deutschland zuhause lernen. Doch beim digitalen Unterricht gibt es Nachholbedarf, zeigt eine Untersuchung.
In der Coronakrise konnten viele Schülerinnen und Schüler in Deutschland digital nicht erreicht werden. Das ist das Ergebnis einer Auswertung des „Schul-Barometers“, die am Freitag vom Institut für Bildungsmanagement und Bildungsökonomie der Pädagogischen Hochschule Zug in der Schweiz veröffentlicht wurde. Nur etwas mehr als die Hälfte der befragten Schulmitarbeiter gaben an, quasi alle Schülerinnen und Schüler erreicht zu haben.  Mehr ...
Siehe auch im Handelsblatt


Verhandlung vor Supreme Court  
Die heiklen Deals von Trump und Deutscher Bank
12.05.2020, t-online, von Fabian Reinbold, Washington
Immer wieder half die Deutsche Bank Donald Trump aus der Patsche. Vor dem US-Verfassungsgericht wird gestritten, ob das Institut Unterlagen offenlegen muss. Schlummert darin eine Bombe, auf die Trumps Gegner hoffen?
Zu einer Zeit, in der niemand mehr dem Geschäftsmann Donald Trump Geld leihen wollte, sprang ihm eine Bank aus Deutschland bei. Die Deutsche Bank finanzierte dem damaligen Immobilienunternehmer große Projekte von Chicago bis Miami – obwohl er wiederholt falsche Angaben machte sowie Schulden und Verpflichtungen nicht bediente.
Über zwei Milliarden Dollar gewährte die Deutsche Bank dem Kreditnehmer Trump.
Noch heute ist sie die größte Gläubigerin des US-Präsidenten und seiner Firma, der Trump Organization. Mehr ...


Diese acht Top-Ökonomen weisen Deutschland seinen weiteren Weg
09.05.2020, Welt, von Olaf Gersemann
Wer ihn in der Corona-Krise am meisten beeindruckt hat? Lars Feld, der Vorsitzender des Sachverständigenrats, hat darauf eine klare Antwort: „Angela Merkel, wer sonst“, sagt der Professor aus Freiburg, der in der Vergangenheit oft als unerschrockener Regierungskritiker aufgetreten ist. „Die Krisenkanzlerin macht diesem Titel alle Ehre.“
Der Chef der Wirtschaftsweisen zeigt sich „froh, dass nun verstärkte Lockerungen kommen und somit weitere Kenntnisse über die Corona-Pandemie möglich werden“. Für „besonders begrüßenswert“ hält er die von Merkel eher skeptisch gesehene „Ausdifferenzierung zwischen den Ländern, denn Mecklenburg-Vorpommern ist nun mal weniger betroffen als Bayern“. Mehr ...


Umfrage unter Lehrkräften in der Coronakrise
Die meisten Schulen haben kein Konzept für Fernunterricht
06.05.2020, Tagesspiegel, von TILMANN WARNECKE
Nur wenige Schulen sind mit einem Gesamtkonzept auf digitale Fernlehre vorbereitet – obwohl sie darauf in der Coronakrise noch lange angewiesen sind.
Engagiert, aber konzeptlos: So ungefähr lässt sich der digitale Fernunterricht der Schulen in der Coronakrise nach einer neuen Studie der Vodafone-Stiftung zusammenfassen.
Demnach geben zwar 83 Prozent der befragten Lehrkräfte an, dass an ihrer Schule für alle oder so gut wie alle Klassen Lernangebote bereitstehen.
Aber 66 Prozent sagen gleichzeitig, dass ihre Schule über kein Gesamtkonzept für die Versorgung mit Lernangeboten während der Schließungen und Einschränkungen in der Coronakrise verfügt.


Zweite Coronavirus-Welle
Schulöffnungen könnten zu einem drastischen Anstieg der Infektionen führen
30.04.2020, Tagesspiegel, von SASCHA KARBERG
Selbst wenn Kontaktbeschränkungen an Schulen einigermaßen greifen, droht eine zweite Welle von Covid-19-Erkrankungen. Das zeigt eine Studie am Beispiel Berlin.
Die Schulen in Deutschland werden in diesen Tagen wieder geöffnet, stufenweise erst für die älteren Schüler, dann für jüngere Jahrgänge. In kürzester Zeit sind Länder, Städte, Gemeinden und jede Schule im Einzelnen gehalten, Hygienepläne und Abstandsregeln für Lehrer und Schüler zu entwerfen.
Doch kann es gelingen, Kinder und junge Erwachsene auf Distanz zu beschulen? Kann an Orten, an denen sonst Austausch und soziale Nähe herrscht, plötzlich Social Distancing durchgesetzt werden?
Und welche Folgen hat das für den Verlauf der Epidemie? Dass Pandemien nicht mit einer Welle vorbei sind, sondern mitunter erneut massiv aufflammen können, ist aus der Geschichte bekannt. Doch was bedeutet das für die Entwicklung dieser Covid-19-Epidemie?
Für Berlin haben Forscher die Auswirkungen der Schulöffnungen jetzt in einer Modellierung berechnet, die dem Tagesspiegel exklusiv vorliegt. Das Ergebnis der Experten ist beunruhigend. Mehr ...


Coronavirus-Strategie
Forscher legen Szenario für den Weg aus der Corona-Krise vor
29.04.2020, Zeit online, von Florian Schumann
Erstmals äußern sich die größten Forschungsorganisationen einstimmig: Gegen das Virus helfe nur Eindämmung und wenige Neuinfektionen. Das hieße weiterhin Einschränkungen.
In einer gemeinsamen Stellungnahme sprechen sich Wissenschaftler der vier größten deutschen Forschungsorganisationen dafür aus, die Corona-Epidemie konsequent einzudämmen. Es sei möglich, die Zahl der Neuinfektionen innerhalb von Wochen so weit zurückzudrängen, dass die umfangreichen Kontaktbeschränkungen durch eine Nachverfolgung einzelner Infizierter ersetzt werden könnten.
Das sei ein "sinnvoller und effizienter Weg zurück zu einem weitgehend normalen Leben", schreiben vier Autorinnen und Autoren in dem Papier, das ZEIT ONLINE vorliegt (hier abrufbar).
Unterstützt wird es von einem weiteren Schreiben, das die Präsidenten der Helmholtz-Gemeinschaft, der Max-Planck-Gesellschaft, der Fraunhofer-Gesellschaft und der Leibniz-Gemeinschaft unterzeichnet haben. Ein solch abgestimmtes Vorgehen der einflussreichen Organisationen ist sehr ungewöhnlich. Doch "angesichts der großen öffentlichen Bedeutung einer objektiven Faktenlage zum Infektionsgeschehen" haben sie sich entschieden, gemeinsam Stellung zu beziehen.
Eine der grundsätzlichen Schlussfolgerungen der Wissenschaftler: Es sei sinnvoll, Kontaktbeschränkungen jetzt noch weiter durchzuhalten, um anschließend nachhaltiger lockern zu können.
Andernfalls drohe eine neue Infektionswelle, die die bisherigen Erfolge zunichtemachen und viele Menschenleben gefährden könnte. Mehr ...
Strategien zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie (Max-Planck-Gesellschaft: https://www.mpg.de/14759871/corona-stellungnahme )


"Anne Will": "Alle paar Tage die Meinung geändert" - Armin Laschet greift Virologen an
27.04.2020, Television, von Jens Szameit
Ein Ministerpräsident unter Druck: Bei "Anne Will" musste sich Armin Laschet fragen lassen, ob er nicht Deutschlands Pandemie-Glück leichtfertig verspiele. Der NRW-Landesvater verteidigte seinen Lockerungskurs vehement - und griff die Zunft der Virologen an.
Die deutsche Bundeskanzlerin ist eine diskrete Person. Machtkämpfe werden bei ihr vorzugsweise hinter verschlossenen Sitzungstüren ausgetragen. Und doch war es für die meisten Beobachter klar, wessen Lockerungsübungen in der Coronakrise Angela Merkel im Bundestag als "forsch, vielleicht zu forsch" getadelt hatte.
So saß der mutmaßliche Adressat Armin Laschet an diesem Sonntagabend im Ersten bei Moderatorin "Anne Will" und erklärte forsch, vielleicht zu forsch, warum sich Deutschland einen so strengen Shutdown wie bisher nicht mehr leisten könne. Von Laschets gemütvoller "Maß und Mitte"-Rhetorik war dabei nicht mehr viel zu spüren. Mehr ...


CDU und CSU
Fragiler Höhenflug
20.04.2020, Zeit online, von Christoph Seils
CDU und CSU profitieren von der Corona-Krise. Aber was ist, wenn die Pandemie eingedämmt ist, wenn nicht mehr über Maßnahmen diskutiert wird, sondern über deren Folgen?
Politiker mögen keine Was-wäre-wenn-Fragen. Sie sind ihnen zu spekulativ, zu gefährlich. Also antworten sie lieber gar nicht. Trotzdem drängt sich in diesen Tagen ein interessantes Gedankenspiel auf. Was wäre, wenn Annegret Kramp-Karrenbauer nicht vor zwei Monaten auf die Kanzlerkandidatur und den Parteivorsitz verzichtet hätte?
Würden Parteifreunde AKK jetzt für ihre Führungsstärke in der Corona-Krise loben? Gäbe es noch Zweifel, dass sie die Nachfolge von Angela Merkel im Kanzleramt antritt? Hätte Annegret Kramp-Karrenbauer zu den großen Profiteuren der Krise zählen können?
Leicht fällt eine Antwort auf diese Fragen nicht. Zwar hat die Corona-Pandemie einerseits gezeigt, wie schnell sich die politische Lage in Deutschland fundamental ändern kann.
In der CDU herrscht eine große Geschlossenheit und entspannte Gelassenheit. Die meisten Merkel-muss-weg-Rufe sind verstummt. Dass der neue CDU-Vorsitzende nun doch erst im Dezember auf dem regulären Parteitag gewählt werden soll, war in dieser Woche nur noch eine kurze Meldung. Der Machtkampf, der noch vor ein paar Wochen in der CDU tobte, scheint vergessen.
Nur: Die politische Stimmung kann genauso schnell in die andere Richtung umschlagen. Mehr ...


Welt nach der Pandemie
Virus im System
12.04.2020, Süddeutsche Zeitung, von Stefan Kornelius
Die Krise testet die Leistungsfähigkeit von Staaten und Regierungsformen, die internationale Ordnung wird herausgefordert. Dabei wirkt Corona wie ein Verstärker für gute wie schlechte Eigenschaften.
Henry Kissinger ist für vieles bekannt, aber nicht für allzu große Freizügigkeit im Umgang mit seinen Gefühlen. Jetzt, mit 96 Jahren, hat sich der Jahrhundertstratege und Strippenzieher für alles Globale noch einmal zu Wort gemeldet mit einer wuchtigen Mahnung zur Corona-Krise - und mit einem emotionalen Bekenntnis.
Wie sich Corona also anfühlt für einen Mann aus der Hochrisikogruppe, der sein Leben lang Risiken und Bedrohungen analysiert, beschrieben, geschaffen und aufgelöst hat? Mehr ...


Stimmungsumschwung in der Coronakrise
Gefährlicher Verdruss
10.04.2020, Spiegel, von Johann Grolle
Bisher erdulden die Deutschen die Maßnahmen zur Corona-Eindämmung diszipliniert. Ein wöchentliches Psychogramm stellt nun eine alarmierende Veränderung fest.
Psychologen haben einen Namen für ein Phänomen, das sich für Deutschlands Krisenmanagement in Corona-Zeiten bald als große Herausforderung erweisen könnte: Desaster Fatigue. Bezeichnet wird damit die Ermattung angesichts allzu vieler schlechter Nachrichten; das Gefühl von Verdruss, das uns gegen ein Übermaß von Katastrophenmeldungen rebellieren lässt.  Mehr ...


Psychologen erklären das Hamstern
Warum Klopapier?
21.03.2020, Stern, Katharina Grimm
In der Coronakrise ist Klopapier ein rares Gut: In vielen Supermärkten und Drogerien räumen Hamsterkäufer die Regale leer. Aber warum Toilettenpapier? Wann wurden die Rollen zum weißen Gold? Psychologen kennen das Phänomen.
Na, auch wieder kein Klopapier bekommen? Dann geht es Ihnen wie zig anderen Verbrauchern, die ratlos vor den leeren Regalen, inzwischen auch schon vor leeren Euro-Paletten stehen, weil sich das Einräumen eh nicht mehr lohnt.
Kaum schieben Verkäufer eine neue Ladung Klopapier in den Verkaufsraum, ist es auch schon wieder ausverkauft. Einzelne Händler rationieren die Rollen inzwischen. Und ein Rewe-Markt im rheinland-pfälzischen Rengsdorf geht sogar so weit, dass jeder, der mehr als eine Packung kaufen will, saftigen Aufschlag zahlt: Plus fünf Euro für die zweite Packung, ab der dritten sogar zehn Euro. Die Mehreinnahmen werden gespendet.
Das ist doch krank: Klopapier ist wohl das notwendigste Gut überhaupt. Mehr ...


Demokratie
Corona und der Staat
21.03.2020, Zeit online, von Gero von Randow
Die Regierenden testen in der Coronakrise gesetzliche Grenzen. Entfesselt ist der deutsche Staat zwar nicht. Dennoch ist Kritik an dessen Handeln unabdingbar.
Das Wort vom Ausnahmezustand geht um. Die Umgangssprache meint damit einen Zustand, der außergewöhnlich ist, so hat ja auch die Bundeskanzlerin die jetzige Situation charakterisiert. Man sollte den Begriff allerdings nicht gedankenlos benutzen, das Wort hat es in sich.
Denn wenn Staatstheoretiker vom Ausnahmezustand reden, meinen sie etwas anderes: den entfesselten Staat. Das Gewaltmonopol, das an keine Gesetze mehr gebunden ist, bis auf das eine: Der Zustand muss Ausnahme bleiben. Diese Konstruktion hat allerdings einen schweren Webfehler, denn es existiert über dem entfesselten Staat niemand mehr, der die Rückkehr zum Normalzustand erzwingen kann. Das kann dann nur noch eine außerstaatliche Macht, etwa ein fremdes Land oder ein revolutionäres Volk.
Von alledem sind wir in Deutschland weit entfernt. Blicken wir uns um: Nirgendwo deutet sich der entfesselte Staat an. Was wir allerdings sehen, ist ein Staat, der uns zeigt, wie locker gespannt seine Fesseln sind. Und zugleich, wie sicher sie doch sitzen.
Das Polizeirecht und das Infektionsschutzgesetz räumen der Exekutive, wie wir gerade staunend feststellen, weitreichende Befugnisse ein, Grundrechte einzuschränken. Mehr ...


WISSEN & UMWELT
Urenco: Der Atomkonzern und das Problem mit den Uranabfällen
02.03.2020, Deutsche Welle, Autorin Anika Limbach
Aus dem Vertrag von Almelo, unterzeichnet vor 50 Jahren, ging der heute global agierende Atomkonzern Urenco hervor. Sein wachsendes Atommüllproblem lässt ihn Gesetze unterwandern – mit Billigung der Bundesregierung.
Die Geschäfte des Urananreicherers Urenco geraten zunehmend in die Kritik. Mit Standorten in Großbritannien, den Niederlanden, Deutschland und den USA ist der Global Player weltweit der zweitgrößte Lieferant für Atomanlagen.
70 Prozent des in den USA verwendeten angereicherten Urans stammt von Urenco. Auch Reaktoren, die Tritium zur Modernisierung des US-Nuklearwaffenprogramms herstellen, werden damit betrieben.
In Westeuropa sind etwa die Hälfte aller Atomkraftwerke auf Urenco-Uran angewiesen. Dass ausgerechnet die Urananreicherungsanlage im westfälische Gronau die umstrittenen belgischen Reaktoren nahe der deutschen Grenze beliefert, kritisieren Atomkraftgegner und Politiker der Linken und Grünen seit Jahren.
Die Urenco-Niederlassung, die trotz des deutschen Atomausstiegs über eine unbegrenzte Betriebsgenehmigung verfügt, geriet zuletzt im Herbst 2019 in die Schlagzeilen, als bekannt wurde, dass seit Mai 2019 mehrere Tonnen Uranhexafluorid (UF6) von Gronau nach Russland gelangt waren. Mehr ...



"Operation 'Rubikon'"
#Cryptoleaks: Wie BND und CIA alle täuschten
11.02.2020, zdf, von Elmar Theveßen, Peter F. Müller und Ulrich Stoll
Recherchen von ZDF, "Washington Post" und SRF belegen, wie BND und CIA heimlich Staaten ausspionierten - und grobe Menschenrechtsverletzungen verschwiegen.
Das Wichtigste in Kürze
- Bundesnachrichtendienst und CIA haben über Jahrzehnte gemeinsam Staaten ausspioniert, auch befreundete Länder.
- Erkenntnisse unter anderem über staatlichen Massenmord wurden verschwiegen.
- Für die Spionage nutzten BND und CIA Chiffriermaschinen, die weltweit von anderen Nachrichtendiensten eingesetzt wurden.
Diese Chiffriermaschinen manipulierten BND und CIA so, dass sie die Kommunikation von mehr als 130 Regierungen und Nachrichtendiensten mitlesen konnten.
Das ZDF, die "Washington Post" und das Schweizer Fernsehen haben entsprechende Geheimdienstunterlagen ausgewertet und veröffentlichen ihre Recherchen nun unter #Cryptoleaks.

"Ausspähen unter Freunden, das geht gar nicht" - es sind die Worte von Angela Merkel, gesprochen am 24. Oktober 2013 auf dem Höhepunkt der Snowden-Affäre, die immer noch nachhallen.
Doch die Worte klingen hohl, je weiter man in den hunderten von Seiten liest, die das ZDF vor zwei Jahren erhielt. Wie, das muss geheim bleiben.
Aber was in den Berichten steht, die von unmittelbar Beteiligten aus Bundesnachrichtendienst und CIA erstellt wurden, sollte bekannt werden:
- Deutschland hat in enger Zusammenarbeit mit den amerikanischen Nachrichtendiensten über Jahrzehnte nicht nur mehr als 100 Staaten, darunter auch Freunde und Verbündete, belauscht.
- Es hat im Zuge dessen auch von der Ermordung zehntausender Menschen gewusst - und geschwiegen.
Die heute veröffentlichten Erkenntnisse sind Ergebnis einer gemeinsamen Recherche von ZDF Frontal 21, der "Washington Post" und der "Rundschau" des Schweizer Fernsehens SRF.
Sie werden zeitgleich veröffentlicht und basieren auf den Dokumenten von CIA und BND. Mehr ...


«Crypto-Leaks»:
Die CIA und der deutsche Nachrichtendienst haben jahrelang über eine Schweizer Firma gegen 100 Staaten abgehört
11.02.2020, Neue Züricher Zeitung, von Georg Häsler Sansano, Bern
Laut einer internationalen Recherche unter Beteiligung von SRF hat die Zuger Firma Crypto AG bis 2018 mit der CIA kooperiert. Über manipulierte Chiffriergeräte aus der Schweiz sollen amerikanische und deutsche Nachrichtendienste andere Staaten abgehört haben.
Dort, wo es schattig und düster wird im Staat, beginnt das Revier der Investigativjournalisten. Sie verstehen sich als Wachhunde der Demokratie mit feiner Nase für Verschwörung und Verrat. Oft enden ihre Fährten blind im Nirgendwo. Doch diesmal ist der «Rundschau» in Zusammenarbeit mit der «Washington Post» und dem ZDF offenbar ein Coup gelungen: Hunderte von Seiten geheimer Dokumente sollen gemäss ihrer Berichterstattung belegen, dass deutsche und US-Nachrichtendienste seit 1970 über die Zuger Firma Crypto AG namentlich Regime von Schwellenländern ausspioniert hätten. Darunter die verfeindeten Atommächte Indien und Pakistan.
Manipulierte Chiffriergeräte mit dem politischen Gütesiegel «made in Switzerland» liessen, immer laut den «Crypto-Leaks», eine Hintertüre offen: So hörten CIA und BND wohl mit, wenn sich argentinische Offiziere Ende der siebziger Jahre via Funk über systematische Menschenrechtsverletzungen austauschten, oder die iranischen Revolutionsgarden auf dem Höhepunkt der Besetzung der US-Botschaft in Teheran taktische Anweisungen erhielten. Mehr ...


Geheimdienst-Affäre
Weltweite Spionage-Operation mit Schweizer Firma aufgedeckt
11.02.2020, SFR, Autor:Fiona Endres und Nicole Vögele
- Die gemeinsame Recherche Cryptoleaks von «Rundschau», ZDF und «Washington Post» enthüllt eine weltweite Abhöroperation von US- und deutschen Geheimdiensten.
- Ein 280-seitiges Geheimdienst-Dossier belegt: Spioniert wurde mit manipulierten Verschlüsselungsgeräten der Zuger Crypto AG.
- Die Operation lief gemäss Recherchen bis mindestens 2018.
- Aufgrund der «Rundschau»-Recherchen leitet der Bundesrat eine Untersuchung ein. Das Wirtschaftsdepartement sistiert die Generalausfuhrbewilligung für Crypto-Geräte.
Gerüchte, dass Geheimdienste hinter der Zuger Firma Crypto AG stehen, hatte es immer wieder gegeben. Doch jetzt beweisen Dokumente der CIA und des deutschen Bundesnachrichtendienstes BND: Die beiden Geheimdienste hörten mit manipulierten Chiffriergeräten der Schweizer Firma Crypto AG jahrzehntelang weltweit mit.
Die Dimensionen sind enorm: Über hundert Staaten wurden von CIA und BND abgehört. Hunderttausende Nachrichten zwischen Regierungsstellen, Behörden, Botschaften oder militärischen Stellen wurden systematisch abgefangen. Mehr ...



Hajduk Split schießt das kurioseste Tor des Jahres
Ja! Tor! Nein? Was?!? Doch! Tor!



Unglaublich: Die NASA hat diesen riesigen Asteroiden beinahe übersehen
22.09.2019, glomex

Ende Juli ist ein riesiger Asteroid nur 65.000 Kilometer an der Erde vorbei geflogen. Was besonders erstaunlich ist: Die NASA hätte den Asteroiden fast übersehen.



NASA-Sonde Insight aus dem Orbit fotografiert
13.12.2018, nasa.gov
Die Sonde auf dem Mars ist von einem MRO fotografiert worden. MRO ist der Mars Reconnaissance Orbiter und kreist seit 2006 um den roten Planeten.
Der MRO zeigt auf den Bildern sowohl die Sonde mit ihren charakteristischen Solarpaneelen als auch das kurz vor der Landung abgeworfene Hitzeschild. Mehr ...

© 2015 Karl Lau, Bad Endorf
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